01.07.-03.07.2022 – Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr (KJFW) des LK Greiz in Langenwolschendorf

Am Wochenende vom 01.07. bis 03.07.2022 fand das wahrscheinlich am längsten geplante Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr des Landkreis Greiz endlich statt. Durch die Pandemie konnte auch dieses in seinem üblichen 2jahres-Rhytmus und somit im Jahr 2020 nicht durchgeführt werden. Ein Zusammentreffen mit anderen Jugendfeuerwehren wurde somit heiß ersehnt und alle freuten sich auf das bevorstehende Wochenende unter freiem Himmel.

Auch wir nahmen mit unseren über 10jährigen Jugendfeuerwehrmitgliedern teil und so ging es am Freitagnachmittag mit Sack und Pack nach Langenwolschendorf auf das Gelände des Sportplatzes, unterhalb des neuen Aussichtssturms „Schöne Höhe“. Dort angekommen hieß es für alle kräftig zupacken, denn bei Nieselwetter musste unser Unterkunftszelt noch aufgebaut werden.

Das große Mannschaftszelt war eine Anschaffung aus dem Jahr 2020 und wartete seither geduldig auf seine Nutzung. Im Aufbau zeigte es sich leicht störrisch, aber mit vereinten Kräften unserer Zeltnachbarn aus Auma-Weidatal und Arnsgrün haben wir es dann doch gestellt bekommen. Vielen Dank für die kameradschaftliche und schnelle Unterstützung.

Nach einer Begrüßungsrunde setzte auch endlich das schöne Wetter ein und wir starteten in das Highlight des Abends. Die Langenwolschendorfer Feuerwehrkameraden stellten in einer kurzweiligen und witzigen Schauvorführung historische Löschtechnik vor und führten durch die zeitliche Entwicklung des Löschwesens.

Zunächst wurden Brände mittels Eimerkette und Löscheimern gelöscht.
Ein jeder musste Gerätschaften für den Brandfall vorhalten,
wie z.B. eine Leiter oder einen Einreißhaken.
Mit einer so genannten Stockspritze konnte man schon kleinere Wurfweiten erreichen.
Eine Erleichterung war eine Balkenspritze und das Wasserfass auf Schleife.

Eine Handdruckspritze auf Rädern war eine echte Errungenschaft.
Sie musste vom Fahrgestell „abgeprotzt“ werden.
Auch eine der ersten Motorspritzen konnte vorgeführt werden.

Durch privates Engagement verfügt der Ort über eine Vielzahl historisch relevanter Löschgerätschaften, die am Ende sogar jeder selbst ausprobieren konnte.

Von der Vorführung waren alle begeistert. Man kann diese Leidenschaft wohl nicht hoch genug würdigen, welche zum Erhalt der Gerätschaften aufgewendet werden muss und deshalb bedanken wir uns noch einmal ganz herzlich, dass wir auf diese tolle Zeitreise, bei der wir sehr viel gelernt haben, mitgenommen wurden.

Den Abend verbrachten wir bei gemeinsamen Spielen und netten Gesprächen und man lernte sich untereinander kennen, schließlich waren durch Partnerwehren auch Jugendfeuerwehren aus Leipzig Süd und Nyrany (Tschechien) vertreten. Genau solche Zusammenkünfte zur Kameradschaftspflege haben wir in der Zeit der Pandemie sehr vermisst und so genossen wir dieses Zeltlager um so mehr.

Für den Samstag kamen dann auch unsere unter 10jährigen Nachwuchskräfte mit dazu. Beim gemeinsamen Frühstück feierten wir unser Geburtstagskind des Tages, wir hatten extra einen Geburtstagskuchen eingeschleust. Außerdem bereiteten wir uns auf das anstehende Geländespiel vor.

An 10 Stationen, verteilt auf einer Wegestrecke von ca. 6,5 km, sollte Feuerwehrwissen aufgefrischt werden. Und so galt es, neben den Klassikern wie Schlauchkegeln oder der Station wasserführende Armaturen, auch einen Einsatz zum Thema 1. Hilfe bestmöglich zu bewältigen. Dabei heizte uns die Sonne mächtig ein. Aber gut mit Getränken versorgt und jeder mit einem Capi durch die KJFW ausgestattet, ließen sich auch die hitzigen Temperaturen einigermaßen gut ertragen.

Wir hatten sehr viel Spaß an den Stationen zur Knotenkunde, den wasserführenden Armaturen, dem Feuerwehrwissensquizz, den Stationen zur Wasserbeförderung mittels Schwämme und Kübelspritze und auch beim Schlauchkegeln. Bei der historischen Schauvorführung haben wir sehr gut aufgepasst und konnten alle Fragen an der dazugehörigen Station beantworten.

Nervenstärke musste durch Zeitdruck an den Stationen des viel geübten Kuppeln einer Saugleitung und dem Bau einer Bockleiter bewiesen werden.

Jeder konnte innerhalb des Geländespiels Erfahrungen sammeln und seinen Wissensstand erweitern. So waren am Ende des Tages alle Teilnehmer Sieger und jede Mannschaft konnte einen Pokal mit nach Hause nehmen. In einer genauen Punkteauswertung zeigte sich ein eng beieinander liegendes Feld mit folgendem Punktestand, ausgehend von 100 zu erreichenden Punkten:

  • Leipzig Süd – 93,25 Punkte
  • Arnsgrün – 88 Punkte
  • Nyrany – 87,5 Punkte
  • Bernsgrün und Auma-Weidatal – 87 Punkte
  • Bernsgrün – 86,5 Punkte
  • Seelingstädt – 83,5 Punkte
  • Stelzendorf – 82,5 Punkte
  • Pöllzig und Pöllwitz – 80,75 Punkte
  • Ronneburg – 78,25 Punkte
  • Langenwolschendorf – 75,25 Punkte
  • Münchenbernsdorf – 72,25 Punkte
  • Zeulenroda – 68,5 Punkte

Mit Unterstützung der Wasserwacht konnte der Nachmittag am Strandbad verbracht werden. Aus verschiedenen Gründen verweilten wir aber auf dem Gelände und erkundeten wahlweise den Aussichtsturm oder Langenwolschendorf´s Fledermausgarten, der herrlich hergerichtet und eine Empfehlung Wert ist. Unser Geburtstagskind Abigail konnte sogar in Seifenblasen tanzen.

In die Nacht starteten wir mit einer Nachtwanderung durch den dunklen Wald zwischen Langenwolschendorf und Leitlitz und trafen dort auf verschiedene Waldbewohner. Herrlich anzusehen war das Licht der vielen Glühwürmchen, die sich in der Abenddämmerung am Wegesrand tummelten.

Am Sonntagmorgen wurden alle mit einem erfrischenden Weckruf aus der Musikbox aus den Zelten geholt. Das „Guten Morgen“ hallte noch beim gemeinsamen Frühstück, dem Zeltabbau und schließlich bei der Verabschiedung von neu gewonnenen Freunden nach.

Wir bedanken uns ganz herzlich für das gut organisierte Zeltlager. Es hat viel Spaß gemacht! Wir freuen uns schon jetzt darauf, wenn es in zwei Jahren wieder heißt: Es ist Zeltlager!